Hockenheim
29.04. - 01.05.2011

Red Bull-Ring / A
03.06. - 05.06.2011

EuroSpeedway
17.06. - 19.06.2011

Norisring
01.07. - 03.07.2011

Nürburgring
05.08. - 07.08.2011

Brands Hatch
02.09. - 04.09.2011

Oschersleben
16.09. - 18.09.2011

Hockenheim
21.10. - 23.10.2011


Tabellen

Starterlisten

Serien-Infos



Erster Sieg für Stefano Proetto in der Saison 2011
Siegerpodest international besetzt

Erst EM-Qualifikations-Länderspiel, danach Rennstrecke – das Dauerduell zwischen Deutschland und Österreich liefert gleich zwei Höhepunkte an diesem Wochenende: Neben dem Fußball-Länderspiel um die EM-Qualifikation gibt es auch beim Volkswagen Scirocco R-Cup auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg vom 3. bis 5. Juni ein brisantes Aufeinandertreffen.

Im Mittelpunkt steht dabei der Zweikampf zweier Skisprung-Asse. Sven Hannawald (München) und Thomas Morgenstern (Österreich) werden sich in der Legendenwertung im Scirocco R-Cup messen. Die Bilanz der beiden Überflieger außerhalb der Rennstrecke ist beeindruckend: vier Mal Gold und zwei Mal Silber bei Olympischen Spielen plus 13 WM-Medaillen. Das Legendenstarterfeld komplettieren die österreichischen Alpin-Stars Michael Walchhofer (Abfahrtsweltmeister 2003) und Hans Knauß (u.a. Silber im Super G bei Olympia 1998).

Die Fußballfans Morgenstern, amtierender Sieger der Vierschanzentournee, und Hannawald (Tourneesieger 2002) sind heiß auf das Länder-Duell im 275 PS starken Bioerdgas-Scirocco: Beide testeten den Cup-Scirocco bereits in der vergangenen Woche und zeigten sich vor allem vom Push-to-pass-Button, der zehn Sekunden lang 50 Mehr-PS liefert, begeistert. Für Morgenstern ist es das erste Autorennen seiner Karriere, Hannawald hat bereits 2005 den Ski-Anzug gegen den Rennoverall getauscht und fährt aktuell erfolgreich im ADAC GT Masters mit.

Egal wie das Fußball-Länderspiel am Freitag ausgeht, eins steht schon jetzt fest: einen Nichtangriffspakt wie in Gijon 1982 bei der Fußball-WM schließen die beiden Ski-Adler für das Rennwochenende in Spielberg aus. Hannawald: "Auf dem Schanzentisch hätte ich gegen Thomas jetzt keine Chance mehr, aber auf der Rennstrecke bin ich gespannt, was er draufhat." Morgenstern gibt sich kämpferisch: "Genau wie unsere Fußball-Nationalmannschaft werde ich gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner alles geben und Sven auf der Rennstrecke das Leben schwer machen."

Thomas Morgenstern, dreimaliger Olympiasieger und siebenfacher Weltmeister: "Ich freue mich schon auf ein spannendes Wochenende beim Volkswagen Scirocco R-Cup am Red-Bull-Ring in Spielberg. Das wird mein erstes richtiges Rennen und sicherlich eine große Herausforderung. Besonders angetan hat es mir der Push-to-pass-Button am Lenkrad, mit dem man 15 Mal pro Rennen 50 PS dazuschalten kann. Das sorgt für zusätzliches Rennfeeling und Adrenalin. Die Tests in Deutschland sind sehr vielversprechend gelaufen, aber Ziele habe ich eigentlich keine – nur heil ins Ziel zu kommen und nicht zu oft überrundet zu werden. Natürlich werde ich aber mein Bestes geben und versuchen, speziell den anderen Promi-Läufern wie Sven Hannawald, Michael Walchhofer oder Hans Knauß Paroli zu bieten. Das Wichtigste ist aber vor allem eines: Spaß."

Sven Hannawald, Olympiasieger und zweifacher Weltmeister: "Ich freue mich sehr auf den Volkswagen Scirocco R-Cup auf dem neuen Red-Bull-Ring. Der Scirocco hat zwar nicht so viel Leistung wie meine Corvette aus dem ADAC GT Masters, aber bei den Trainingsrunden in Oschersleben hatte ich eine Menge Spaß. Vor allem der Push-to-pass-Button ist eine tolle Idee, die auch in andere Rennserien passen würde. Für mich ist der Start in Spielberg optimal, um die Strecke kennenzulernen – Mitte August fahren wir dort ja auch im ADAC GT Masters. Und außerdem freue ich mich natürlich auch auf das Länderspiel Deutschland gegen Österreich, nicht nur am Freitagabend im Fernsehen, sondern auch auf der Strecke gegen meinen Skisprung-Kollegen Thomas Morgenstern."

Michael Walchhofer, Abfahrtsweltmeister 2003: "Die letzten 25 Jahre ging es bei mir nur um eins: so schnell wie möglich den Berg hinunterzukommen. Von daher ist der Start im Scirocco R-Cup eine willkommene Abwechslung für mich, wobei in diesem Fall der Spaß absolut im Vordergrund steht. Zwischen Skirennen und Autorennen existieren sicher Parallelen. Das Liniengefühl, das man sowohl auf der Piste als auch auf der Rennstrecke im Auto braucht, ist ein entscheidender Punkt. Beim Training mit dem Scirocco hab ich gemerkt, dass ich ein paar Kurven zu früh war, wie man im Skifahren sagt. Und genauso, wie man auf der Piste den Ski aufmachen und korrigieren muss, macht man das auf der Rennstrecke mit dem Lenkrad."

Mit Zeitverzögerung begaben sich die Fahrerinnen und Fahrer am Freitagnachmittag von 16.35 Uhr bis 17.05 Uhr hinaus auf die 4,362 Kilometer lange Strecke, um ihr freies Training unter die Räder zu nehmen. Auf dem Red-Bull-Ring haben die Pilotinnen und Piloten 15 Mal pro Sitzung die Möglichkeit die 50 PS-Mehrleistung abzurufen und zwar für zehn Sekunden. Nach zwei absolvierten Runden hatte sich Stefano Proetto mit einer Zeit von 1:59,382 Minuten in Szene gesetzt. Hinter ihm lagen Dennis Trebing und James Mobley. Eve Scheer nahm als beste Dame Rang acht ein. Als bester Legenden-Pilot war unterdessen Hans Knauß auf Platz fünf unterwegs. Bei Halbzeit des Trainings hatte Stefano Proetto seine eigene Bestzeit nochmals unterboten und setzte für alle anderen die Meßlatte mit 1:57,583 Minuten. Es dauerte nicht lange und der Spitzenreiter setzte nochmals eins drauf und fuhr mit 1:56,927 Minuten die schnellste Runde. Da es vor dieser Trainingssitzung heftig geregnet hatte und die Strecke nun immer mehr abtrocknete, wechselten die Positionen nun des öfteren.

Nachdem Adam Gladysz sich mit einer Zeit von 1:55,237 Minuten auf Rang eins katapultiert hatte, war er nach acht gefahrenen Runden in die Box gekommen. Hinter ihm lagen Dennis Trebing und Nicolas Schneider. Hans Knauß der zwischenzeitlich bis auf Rang 17 zurückgereicht worden war, hatte sich wieder nach vorne gearbeitet und befand sich bei noch sieben Minuten zu fahrender Zeit auf Rang sieben und war damit wieder bester Legenden-Pilot. In der Schlußphase wechselten die Positionen an der Spitze nochmals des öfteren. So hatte sich bei noch zwei Minuten der Brite Daniel Lloyd mit einer Zeit von 1:54,064 Minuten an die Spitze gefahren. Am Schluß hatte dann niemand die Zeit von dem Briten knacken können. Rang zwei und drei gingen an Jann-Hendrick Ubben und Stefano Proetto. Maiken Rasmussen, die zweite Dame im Feld hatte sich zum Ende hin nach vorne gearbeitet und kam auf Rang zehn als beste Dame über die Ziellinie. Hans Knauß musste sich im nachhinein dann mit Rang 21 zufrieden geben. Jakub Rejlek, der hier als Gaststarter den Scirocco pilotiert, schlug sich in dem großen Starterfeld tapfer und wurde als Zwölfter abgewunken.

Für die Pilotinnen und Piloten wurde es am Samstagvormittag ernst, denn nun stand das entscheidende Zeittraining auf dem Programm, in dem die Startaufstellung für das Rennen am späten Nachmittag ausgetragen wird. In diesen 35 Minuten wechselten die Führungspositionen immer wieder. Nach zehn gefahrenen Minuten hatte Stefano Proetto mit einer Zeit von 1:49,376 Minuten das Zepter übernommen, gefolgt von Dennis Trebing. Bei Halbzeit der Session kamen dann die Fahrerinnen und Fahrer herein um auf neue Reifen zu wechseln. Als die Zeit dann abgelaufen war hatte sich der Pole Mateusz Lisowski nach sieben absolvierten Runden mit einer Zeit von 1:48,544 Minuten gegenüber seiner Konkurrenz durchgesetzt und wird damit am Nachmittag auf der Pole-Position stehen. Hinter ihm werden Ola Nilsson und Aditya Patel ins Rennen gehen. Als beste Dame steht die Dänin Maiken Rasmussen in der siebten Startreihe. Der beste Legenden-Pilot Thomas Morgenstern nimmt Startplatz 15 ein. Zwei Plätze dahinter wird der Tscheche Jakub Rejlek als bester Gaststarter ins Rennen gehen. Die zweite Dame im Feld Eve Scheer musste sich mit der zehnten Startreihe zufrieden geben.

Ihren zweiten Wertungslauf nahmen die Pilotinnen und Piloten am Samstagnachmittag bei regnerischem Wetter in Angriff. Der Pole-Setter konnte seine Position nach dem Ausschalten der Ampel behaupten und führte das Feld in die erste Kurve. Im hinteren Feld ging es dort etwas hektisch zu. Dort kamen schon einige ins schlingern, konnten aber weiter am Rennen teilnehmen. Ola Nilsson hatte wenig später gleich zwei Plätze eingebüst, denn Aditya Patel und Daniel Lloyd hatten ihn kurzer Hand niedergerungen. Wenig später wurde Jonas Giesler umgedreht, danach touchierte dann noch Maiken Rasmussen Jonas Giesler, weil sie nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. Havariert blieb er nun auf der Strecke liegen. Thomas Morgenstern, einer der Legenden schoß dann nach einem Zweikampf mit einem anderen Legenden-Pilot noch in die Seite von Maiken Rasmussen. Dabei wurde sein Fahrzeug auch beschädigt. Er konnte sich zwar noch zur Box retten, musste dort aber das Rennen früher beenden als geplant. Sofort kam nun das Safety Car heraus um das Rennen zu neutralisieren. Eingangs Start und Ziel war dann auch noch Jann-Hendrik Ubben eingeschlagen, auch er musste erst einmal in aller Ruhe geborgen werden.

Der Re-Start erfolgte dann nach vier Runden. Zu dieser Zeit führte immer noch Mateusz Lisowski, gefolgt von Daniel Lloyd und Aditya Patel. Als beste Dame war nun Eve Scheer auf Rang vierzehn unterwegs. Auch dieser Start ging zu Gunsten des Polen aus. Im Verlauf der fünften Runde legten sich der Inder und der Brite an, mit der Folge das Daniel Lloyd sich drehte und weit nach hinten zurückfiel. Rang zwei hatte nun wieder Ola Nilsson eingenommen. Er hatte aber alle Hände voll zu tun, sich Aditya Patel und James Douglas Mobley vom Hals zu halten. Von alledem bekam der Führende nichts mit, denn er war bereits mit 3,5 Sekunden auf und davon gefahren. Zwischenzeitlich hatte sich der Inder an den Schweden vorbeigedrängt und lag nun auf Rang zwei. Als bester Gaststarter war unterdessen Jakub Rejlek auf Rang zehn unterwegs. Berke Bayindir auf Platz neun fahrend wurde von einem anderen Konkurrenten umgedreht und musste sich dann im hinteren Feld wieder einreihen. Unterdessen erheilt Aditya Patel von der Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe, weil er eine Kollision hätte vermeiden können. In diesem Moment kam dann Berke Bayindir mit eimem krummen Fahrzeug in die Box.

In der neunten Runde gerieten Adam Gladysz und Stefano Proetto aneinander, mit der Folge das der Italiener sein Fahrzeug nicht mehr auf der Strecke halten konnte und danach quer durch das Werbebanner von Hankook schoß. Er konnte seine Fahrt dann wieder auf Platz zehn aufnehmen. Adam Gladysz befand sich auf Rang sechs. Unterdessen hatte Nino Müller von Michael Walchhofer einen Schubser erhalten und schoß dann quer durch die Wiese. Wenig später hatte sich dann Nino Müller tief ins Kiesbett eingegaben. Der Führende Pole bekam von alledem nichts mit, denn er hatte einen Vorsprung von 7,9 Sekunden herausgefahren. Auf Platz zwei war nun James Douglas Mobley gefahren und wurde arg unter Druck gesetzt von Ola Nilsson. Nach elf gefahrenen Runden holte sich Mateusz Lisowski seinen zweiten Saisonsieg, gefolgt von James Douglas Mobley und Ola Nilsson. Eve Scheer wurde auf Rang neun gewertet. Hans Knauß wurde auf Rang zehn als bester Legenden-Pilot abgewunken. Vier Plätze dahinter sah Xaver Hiebner als bester Gaststarter die Zielflagge.

Mit 60 Zählern führt weiterhin Mateusz Lisowski die Tabelle in der Meisterschaft an vor James Douglas Mobley mit 40 und Ola Nilsson mit 37 Zählern.

Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor: "Bei diesem Regenrennen gab es leider mehr unschöne als schöne Szenen, da waren wohl einige Fahrer zu übermütig. Ich denke aber, dass die jungen Piloten hier viel gelernt haben. Trotzdem war es ein spannendes Rennen mit einem verdienten Sieger. Die Strecke und die gesamte Anlage hier ist fantastisch, der neue Red Bull-Ring ist eine Bereicherung für den internationalen Motorsport. Besonders stolz sind wir, dass wir so große Sportler wie Thomas Morgenstern, Sven Hannawald, Hans Knauß und Michael Walchhofer bei uns am Start haben. Zwar haben die Abfahrer heute die Skiflieger geschlagen, aber die hatten auch viel Pech bei ihren Ausfällen ¬– und am Sonntag ist ja noch ein zweites Rennen."

Mateusz Lisowksi (Polen), Sieger: "Das Ergebnis ist fantastisch, zweiter Sieg im zweiten Rennen – was will man mehr? Ich hatte einen guten Start, hab zum Glück von dem Unfall hinter mir nicht viel mitgekriegt. In der ersten Kurve habe ich eine Attacke von Ola Nilsson abgewehrt, das war aber alles sauber. Morgen wird es natürlich schwer, weil ich vom achten Platz starten muss. Überrascht war ich, wie stark die Legenden waren. Vor allem Thomas Morgenstern, für den es ja das erste Rennen überhaupt war. Er war sehr stark und ist nicht nur auf Skiern ein Überflieger."

Aditya Patel (Indien), 11. Platz: "Es war heute extrem rutschig, so schwierige Bedingungen hatten wir bisher selten. Mein Unfall mit Daniel Lloyd tut mir leid, beim Bremsen habe ich etwas die Kontrolle verloren. Für mich selbst ist das Ergebnis enttäuschend, weil ich als Dritter im Qualifying eine gute Ausgangsposition hatte."

Sven Hannawald (München), Unfall – Aus in 1. Rd. "Eigentlich gilt ja der Satz, dass das Rennen nicht in der ersten Runde entschieden wird – aber meines war zu diesem Zeitpunkt schon zu Ende. Es ging von Anfang ziemlich zur Sache und als ich um eine Linkskurve kam, stand ein anderes Auto mitten auf der Strecke. Ich konnte leider nicht mehr ausweichen und so hat es geknallt. Schade, denn bis dahin hat es Spaß gemacht und ich wäre das Rennen gerne zu Ende gefahren. Am Sonntag gibt es zum Glück eine neue Chance."

Thomas Morgenstern (Österreich), Unfall – Aus in 1. Rd.: "Schade, ich hatte mich so auf eine Revanche für das Länderspiel von gestern gefreut. Nach meinem guten Qualifying war ich optimistisch, gegen Sven Hannawald zu gewinnen. Beim Unfall hatte ich keine Chance mehr, auszuweichen. Es ist natürlich wichtig, dass alle Fahrer das Rennen heil überstanden haben – auch wenn es die Autos leider nicht geschafft haben. Ich freu mich jetzt auf morgen, da scheint dann hoffentlich die Sonne und ich kann mir mit Sven ein heißes Duell liefern, ohne dass wir beide irgendwo zusammenstoßen."

Hans Knauß (Österreich), 10. Platz: "Mein erstes Autorennen in Österreich – eine Mordsgaudi. Einfach toll, wie freundlich die Fans auf uns zugehen. Das Wetter hat es uns im Rennen natürlich nicht leicht gemacht, aber ich komme mit dem Scirocco gerade im Regen super zurecht. Mein Start war gut, ich konnte gleich Boden gutmachen, aber dann kam das, was ich geahnt hatte – vor mir hat es richtig gekracht. Ich konnte zum Glück ins Kiesbett ausweichen und weiterfahren. Für das Rennen morgen hoffe ich auf Regen – für die Zuschauer wünsche ich mir aber natürlich Sonne."

Michael Walchhofer (Österreich), 19. Platz: "Es war ein tolles Erlebnis. Vor allem der Start im Pulk war unglaublich spannend für mich als Skifahrer, denn solche Kämpfe Mann gegen Mann hat man auf der Skipiste nicht. Beim Unfall hatte ich Glück, weil ich dem Ärgsten ausweichen konnte und nur über ein paar kleinere Teile drübergefahren bin. Nach der Safety-Car-Phase bin ich etwas übermütig geworden, deshalb habe ich mich einmal auch kurz gedreht und dadurch viele Plätze verloren. Insgesamt bin ich aber ganz zufrieden mit meiner Premiere als Rennfahrer."

Der zweite Lauf an diesem Wochenende stand für die Pilotinnen und Piloten am Sonntagnachmittag nach der DTM auf dem Programm. Die ersten acht des Zieleinlaufs vom Vortag tauschen ihre Platzierungen, damit stand Stefano Proetto auf der Pole, gefolgt von Thomas Schöffler und Dennis Trebing. Jakub Rejlek einer der Gaststarter war nicht mehr mit von der Partie, denn er hatte einen Motorschaden. Auch dieser Start funktionierte ohne große Probleme. Bei strahlendem Sonnenschein konnte der Pole-Setter seine Position verteidigen und ging als Erster in die erste Kurve. Dort waren dann einige der Piloten etwas weit nach außen gekommen. Sie konnten aber alle ihr Rennen fortsetzen. Einen sehr guten Start hatte der Sieger vom Vortag, denn er war von acht gestartet und befand sich nach einigen Metern bereits schon wieder auf Rang vier. Hans Knauß hatte sich nach einem Schubser ins Kiesbett hinausgedreht und musste dort das Rennen früher beenden als geplant. Nach der ersten Runde führte Stefano Proetto vor Thomas Schöffler und Dennis Trebing. Einen harten Kampf lieferten sich Mateusz Lisowski und Dennis Trebing. Da der Pole zu weit raus kam konnte Dennis Trebing dies ausnutzen und fuhr sich dann auf Rang zwei. Thomas Schöffler war zurückgereicht worden bis auf Platz vier.

Auf der Start und Zielgeraden hatte Mateusz Lisowski dann kurzen Prozess gemacht mit dem US-Amerikaner und zog an ihm vorbei auf Rang zwei. Doch so leicht wollte sich der Amerikaner nicht geschlagen geben. Als beste Dame war Eve Scheer auf Rang zehn unterwegs. Michael Walchhofer, einer der Legenden-Piloten hatte bereits Boden gut gemacht und befand sich auf Rang 17. Überall in Feld ging es mächtig zur Sache. Hier und dort wurde auch mal der Lack ausgetauscht. Nach drei gefahrenen Runden hatte sich Hans Knauß aus dem Kiesbett befreit und war danach in die Box gekommen. Die ersten drei hatten sich zwischenzeitlich mit einigen Wagenlängen vom übrigen Feld abgesetzt. Der Inder Aditya Patel, er war von Rang elf aus ins Rennen gegangen, hatte noch zehn Schüsse frei, um die 50 PS abzurufen und lag nach vier Runden bereits auf dem fünften Rang. Bei einem Versuch weiter nach vorne zu kommen, hatte der Inder es etwas übertrieben und stieg ein wenig auf, dies kostete ihm gleich einen Platz, denn James Douglas Mobley war an ihm vorbeigegangen. Von alledem bekamen Stefano Proetto, Mateusz Lisowski und Dennis Trebing nichts mit, denn sie hatten sich mit 2,7 Sekunden vom Feld abgesetzt.

Eve Scheer konnte ihren zehnten Platz nicht halten, denn sie war auf Rang zwölf zurückgefallen. Adam Gladysz auf Rang sieben fahrend, hatte gleich einmal drei Fahrzeuge hinter sich. Xaver Hiebner wurde an 18. Stelle liegend angeschubst und drehte sich danach raus. Danach musste er sich am Ende des Feldes wieder einreihen. Zwischenzeitlich war Aditya Patel wieder auf Rang vier vorgefahren. Ihm im Nacken saßen aber James Douglas Mobley und Thomas Schöffler. Berke Bayindir bekam zu dieser Zeit von der Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe wegen push another car. Er war nämlich der Pilot, der Xaver Hiebner ins Aus befördert hatte. An der Spitze konnte Dennis Trebing das Tempo seiner Vordermänner nicht mehr mitgehen. Damit war aus einem Trio ein Duo geworden. Wobei der Italiener an der Spitze nichts zu Lachen hatte, denn der Pole Mateusz Lisowski signalisierte ihm schon mit der Lichthupe das er schneller sei. Der Führende hatte aber einen Schuß mehr zur Verfügung als der Pole. Er konnte also einmal mehr 50 PS abrufen.

Sven Hannawald hatte sich als bester Legenden-Pilot auf Rang 19 vorgearbeitet. Hinter ihnm lagen zwei weitere Legenden und zwar Thomas Morgenstern und Michael Walchhofer. Nach elf Runden hatte sich der Italiener an der Spitze mit 1,1 Sekunden etwas Luft verschafft. Bis zum sechsten Platz waren in der letzten Runde die Plätze bezogen, denn sie fuhren alle mit einem gewissen Respektabstand hintereinander her. Adam Gladysz hingegen musste noch kämpfen, denn direkt in Schlagdistanz lagen drei Fahrzeuge hinter ihm. Stefano Proetto wurde nach zwölf Runden als Sieger abgewunken vor Mateusz Lisowski und Dennis Trebing. Aditya Patel und Adam Gladysz kamen auf den Rängen vier und sechs ins Ziel. Die Legenden-Wertung ging zu Gunsten von Sven Hannawald aus. Er sah den Zielstrich auf Rang 18. Eve Scheer überquerte den Zielstrich auf dem 15. Platz. Zwei Plätze dahinter wurde die zweite Dame Maiken Rasmussen abgewunken. Sie hatte das Rennen von ganz hinten aus aufgenommen.

In der Meisterschaft konnte Mateusz Lisowski seine Führung auf 108 Punkte ausbauen, gefolgt von Stefano Proetto und James Douglas Mobley.

Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor: "Ein großes Kompliment an die gesamte Mechaniker-Crew, die die zahlreichen Unfallschäden vom Vortag wieder reparieren konnten. Das zweite Rennen war wieder so, wie wir uns den Scirocco R-Cup wünschen – mit spannenden Überholmanövern und fairen Zweikämpfen auf der Strecke."

Stefano Proetto (München), Sieger: "Mein erster Saisonsieg, ich bin überglücklich. Das war ein hartes Stück Arbeit, weil Mateusz Lisowski mir fast das ganze Rennen im Nacken saß. Ich durfte mir keinen Fehler erlauben, hatte am Ende für die letzte Runde sogar noch einen Push-to-pass übrig, wodurch ich mich absetzen konnte. Jetzt wird erstmal gefeiert."

Sven Hannawald (München), 18. Platz, Sieger Legendenwertung: "Für mich war es wichtig, dass ich die Strecke schon mal kennengelernt habe für das ADAC GT Masters Rennen Mitte August. Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten mit der Umstellung auf den frontgetriebenen Scirocco, aber am Ende habe ich das Auto verstanden. Eine kleine Genugtuung ist es schon, dass ich gegen die anderen Legenden gewonnen habe, denn abbügeln lassen wollte ich mich nicht. Respekt vor den anderen Ski-Legenden aber: die haben alle Talent und man sieht vor allem bei den Alpinfahrern, dass sie etwas von der Ideallinie verstehen."

Thomas Morgenstern (Österreich), 20. Platz, 2. Platz Legendenwertung: "Das Wochenende war ein großartiges Erlebnis. Das Rennen heute hat super viel Spaß gemacht. Wären wir noch zwei oder drei Runden mehr gefahren, hätte ich Sven vielleicht noch eingeholt. Nach dem frühen Unfallpech von gestern bin ich heute richtig begeistert. Beim Autorennen oben auf dem Treppchen zu stehen ist fast so gut wie bei der Vierschanzentournee. Das wird sicher nicht mein letztes Rennen gewesen sein."

Michael Walchhofer (Österreich), 21. Platz, 3. Platz Legendenwertung: "Bei meinem Ausritt habe ich vom Sven einen leichten Schubser bekommen, aber das kann passieren. Das Wochenende war super, vor allem habe ich gleich bei meinem ersten Rennen alles mitgenommen, was geht – mal auf Regen mit ziemlich viel Action und heute auf trockener Strecke mit fast genau so viel Action. Am Ende habe ich mich im Auto sehr wohl gefühlt. Der Beginn einer zweiten Karriere ist das sicher nicht gewesen, aber wenn sich nochmal die Gelegenheit für einen Gastauftritt bietet, würde ich es wieder austesten."

Hans Knauß (Österreich), Unfall – Aus in 3. Rd.: "Es war insgesamt ein großartiges Wochenende. Der Scirocco ist ein richtiges Rennauto. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Fronttriebler auf der Rennstrecke so viel Spaß machen kann. Vor allem im Regen ist er super zu fahren, das Fahrwerk ist perfekt abgestimmt. Man kann beim Anbremsen in der Kurve wunderbar kontrolliert übersteuern. Gerade für die jungen Fahrer ist das sicher ein ideales Auto zum Lernen."

Aktuelle Fotos vom Rennen findet ihr - schön nach Fahrern sortiert - unter www.motorracepics.de !!!