Oschersleben
23.04. - 24.04.2011

Sachsenring
13.05. - 15.05.2011

Zolder / B
10.06. - 12.06.2011

Oschersleben
29.07. 31.07.2011

Red Bull-Ring / A
12.08. - 14.08.2011

EuroSpeedway
02.09. - 04.09.2011

Assen / NL
16.09. - 18.09.2011

Hockenheim
30.09. - 02.10.2011


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Johannes Leidinger wieder ganz oben auf dem Treppchen
Karambolage entschied über den letzten Platz auf dem Siegerpodest

Vom 10. bis 12. Juni gastiert das ADAC Masters Weekend im belgischen Zolder. Die spektakulären Tourenwagen der ADAC Procar Division 1 haben ihren dritten Aufschlag im Rahmen des ADAC Masters Weekends in Belgien auf dem anspruchsvollen Circuit von Zolder und betreten dort absolutes Neuland. Auf den 4,184 Kilometern werden sich die Kämpfe um die Meisterschaftspunkte zuspitzen, denn nach dem Rennwochenende wird die Sommerpause eingeläutet, vor der noch einmal die bestmöglichen Platzierungen herausgefahren werden sollen. An diesem Wochenende standen die Läufe fünf und sechs auf dem Programm. Mit 36 Punkten in der Meisterschaft reist Johannes Leidinger als Tabellenführer hierher an. Der BMW-Pilot hat durch einen Doppelsieg in Oschersleben und zwei zweite Plätze auf dem Sachsenring in der Meisterschaft die Nase vorne. Bei den beiden letzten Läufen musste er sich dem Routnier aus der Schweiz Peter Rikli und seinem Markengefährten Jens Guido Weimann geschlagen geben. Mit 25 und 24 Zählern in der Tabelle liegen Peter Rikli auf seinem Honda und der Teamkollege des Schweizers Christian Fischer direkt in Schlagdistanz zu Johannes Leidinger. Großarting ausruhen kann der Saarländer sich auf seinem Polster also nicht, denn es werden wiederum 20 Punkte vergeben.

Entdeckungsdrang ist am Pfingstwochenende gefragt, schließlich begeben sich die ADAC PROCAR Piloten im Rahmen des ADAC Masters Weekends erstmalig auf Zeitenjagd in Zolder. Mehrere fahrerisch anspruchsvolle Kurven sowie die schnelle Schikane können die belgische Strecke zu einer wahren Herausforderung werden lassen. Hier wird sich zeigen, ob sich Rennerfahrung auf dem „bremsenmordenden“ Circuit auszahlt. Entscheidend wird wohl auch das Zusatzgewicht. Mit dem größten Handikap geht Leidinger (Liqui Moly Team Engstler) ins Rennen, denn er hat das maximale Zusatzgewicht von 60 Kilogramm an Bord. Doch auch Weimanns (40 kg) und Riklis (30 kg) Fahrzeuge haben Ballast geladen. In Lauerstellung stehen Michail Stepanov (Yaco Racing) und Christian Fischer (Rikli Motorsport).

Von 16.00 Uhr bis 16.45 Uhr stand für die Procar Division 1 das erste freie Training an. Das Wetter hatte sich gegenüber morgens geändert. Es war dunkler geworden und es sah nach Regen aus. Als die Fahrer hinaus auf die 4,000 Kilometer lange Strecke gingen, waren sie auf Slicks unterwegs. Zunächst wechselten die Führungspositionen. Die Uhr zeigte noch 19 Minuten an, als es anfing zu regnen. Dieser wurde mit der Zeit immer stärker. Zwischenzeitlich war Johannes Leidinger der schnellste im Feld, gefolgt von Jens Weimann und Christian Fischer. Wenig später wurde das Training mit der roten Flagge unterbrochen. Zu dieser Zeit hatten die Piloten bereits auf Regenreifen gewechselt. Am Ende war dann niemand an die Zeit von Johannes Leidinger mit 1:44,139 Minuten herangekommen. Hinter ihm lagen Jens Weimann und Christian Fischer. Matthias Kaul musste sich zunächst einmal mit Rang sieben zufrieden geben.

Zu ihrem zweiten freien Training hatten die Fahrer wieder Pech, denn es schüttete wie aus Eimern. Darum wurden die Zeiten gegenüber gestern auch viel langsamer. Wie immer wechselten die Positionen des öfteren. Am besten kam in dieser Regenschlacht der Schweizer Peter Rikli zurecht. Denn er war nach zehn gefahrenen Runden mit einer Zeit von 2:00,456 Minuten der schnellste Mannim Feld, gefolgt von Michail Stepanov und Jens Weimann. Der Tabellenführer musste sich derzeit mit Rang fünf zufrieden geben. Matthias Kaul hatte sich auf Platz vier gefahren. Christian Fischer und Andreas Kast kamen auf die Ränge sechs und sieben.

Am Samstagnachmittag wurde es dann ernst, denn nun musste die Startaufstellung für das Rennen ausgefahren werden. Das Wetter spielte diesmal auch mit, denn es war trocken und sie konnten die profillosen Reifen aufziehen. Zunächst einmal wechselten die Führungspositionen des öfteren. Am Ende dieser Session hatte sich dann Johannes Leidinger nach acht Runden mit einer Zeit von 1:43,406 Minuten die Pole-Position geholt, gefolgt von Jens Weimann und Christian Fischer. Der Schweizer hatte zuvor eine unschöne Begegnung mit Michail Stepanov, denn dieser war ihm hinten drauf gefahren. Der Russe wird aus der dritten Startreihe starten. Peter Rikli, Matthias Kaul und Andreas Kast mussten sich mit den Startplätzen vier, sieben und sechs zufrieden geben. Die Rennleitung hatte dann nach einiger Zeit entschieden, dass Michail Stepanov und Andreas Kast um fünf Plätze nach hinten gesetzt werden, da sie die Strecke verlassen hatten.

Am Pfingstsonntag um 16.00 Uhr nahmen die Piloten ihren fünften Lauf in dieser Saison in Angriff. Der fliegende Start ging zu Gunsten von Johannes Leidinger aus. Er führte das weit gefächerte Feld in die erste Kurve. Jens Weimann auf Rang zwei versuchte ihn jetzt zu attackiweren. Unterdessen war Peter Rikli an seinen Teamkollegen vorbei gegangen und nahm Rang drei ein. Nach der ersten Runde führte Johannes Leidinger mit 0,8 Sekunden vor Jens Weimann und Peter Rikli. Wenig später geriet der Schweizer dann auf Abwegen, schoß ins Kiesbett von dort wieder hinaus auf die Strecke. Kam dort arg ins Trudeln, danach ging es wieder ab auf die Wiese und er ratschte etwas an den Leitplanken entlang. Danach konnte er seine Fahrt wieder aufnehmen, hatte aber einige Plätze verloren.

Johannes Leidinger hatte sich nach zwei Runden etwas Luft verschafft und fuhr mit 1,2 Sekunden dem Feld davon. Matthias Kaul befand sich zu dieser Zeit auf Rang sechs. Er hatte nun Peter Rikli vor sich, der versuchte nach vorne zu kommen. Andreas Kast auf Platz fünf hatte immer noch keinen Weg gefunden an Michail Stepanov vorbeizugehen. Der Russe knallte ihm jedes Mal die Tür vor der Nase zu. An der Spitze hatten sich Johannes Leidinger und Jens Weimann mit fast sechs Sekunden auf und davon gemacht. Dahinter lag dann Christian Fischer der nach hinten auch noch genug Luft hatte. Johannes Leidinger konnte sich nicht ausruhen, denn in Lauerstellung lag Jens Weimann. Der Engstler-Pilot musste das ein oder andere Mal absolute Kampflinie fahren. Bei noch sieben Minuten standen die ersten Überrundungen aus der Division zwei an.

Michail Stepanov und Andreas Kast kamen aber sehr gut an Niklas Mackschin vorbei. Auch der Russe musste absolute Kampflinie fahren. Er war dadurch auch schon mal etwas durch den Dreck, konnte aber seine Position behaupten. Peter Rikli hatte einen sehr großen Abstand zu Andreas Kast auf Rang fünf. Um diesen zu attackieren, blieb zu wenig Zeit. In den letzten vier Minuten wurde die Gangart an der Spitze härter. Immer öfter hatte Jens Weimann versucht sich neben Johannes Leidinger zu setzen. Mit aufgeblendeten Scheinwerfern fuhr Johannes Leidinger hinter den Überrundeten her und signalisierte das sie ihn schnell genug vorbei lassen sollten, weil Jens Weimann ihm im Nacken saß. Michail Stepanov hatte sich durch die Überrundung etwas Luft gegenüber Andreas Kast verschaffen können. In der letzten Runde riskierte Johannes Leidinger sehr viel, er war in wilden Drifts unterwegs. Jens Weimann versuchte es danach einmal innen und dann einmal außen vorbeizugehen. Wenig später hatte er den BMW-Piloten geknackt und die Führung übernommen. Nach zwölf gefahrenen Runden wurde Jens Weimann als Sieger abgewunken, gefolgt Johannes Leidinger und Christian Fischer. Matthias Kaul kam als Siebter ins Ziel.

Nach der Reparaturpause von 15 Minuten ging es zum zweiten Lauf an diesem Wochenende von Neuem los. Diesmal wurde stehend gestartet. Jens Weimann stand durch seinen Sieg jetzt auf der Pole, gefolgt von Johannes Leidinger und Christian Fischer. Matthias Kaul hatte mit Bremsproblemen zu kämpfen und nahm am Rennen nicht mehr teil. Dieser Start ging nicht zu Gunsten von Jens Weimann aus, denn Johannes Leidinger hatte ihn bereits vor der ersten Kurve niedergerungen. Andreas Kast hatte beim Start Schwierigkeiten, denn er kam überhaupt nicht weg und musste dann später dem gesamten Feld hinterher eilen. Nach der ersten Runde führte Johannes Leidinger mit einem Vorsprung von 1,2 Sekunden, gefolgt von Jens Weimann und Christian Fischer. Um Rang vier ging es mächtig zwischen Michail Stepanov und Peter Rikli zu. Der Russe war mit stehenden Reifen unterwegs, konnte aber seine Position zunächst behaupten.

In der zweiten Runde hatte dann Peter Rikli Probleme bekommen, denn er rollte in langsamer Fahrt neben der Strecke aus. Unterdessen pflügte Andreas Kast bereits durch die Division 2 und versuchte den Anschluß an Michail Stepanov auf Rang vier zu bekommen. Zwischenzeitlich waren Johannes Leidinger und Jens Weimann wieder mit über zwei Sekunden dem übrigen Feld davon gefahren. Christian Fischer auf Rang drei konnte die Pace an der Spitze nicht mitgehen. Er fuhr nach drei Runden ein einsames Rennen auf Platz drei. Nach vorne und hinten hatte er zu dieser Zeit genug Luft. Bei der nächsten Umrundung hatte der Schweizer dann Probleme bekommen, denn seine Rundenzeiten wurden inmmer langsamer. Bei ihm stieg blauer Rauch auf und so war dann auch ruckzuck der Russe Michail Stepanov an ihm dran und ging vorbei. Christian Fischer konnte sich dann doch noch in die Box retten.

Von alledem kam Johannes Leidinger nichts mit, denn er hatte sich von seinem Verfolger Jens Weimann befreien können und einen Vorsprung von 1,8 Sekunden herausgefahren. Christian Fischer der mit Problemen in die Box gekommen war, hatte man wenig später wieder hinausgeschickt. In der neunten Runde wurde er dann von Andreas Kast niedergerungen. Beim nähsten Umlauf hatte Johannes Leidinger Glück, denn Erwin Lukas und Saskia Müller aus der Division 2 drehten sich hinaus in den Kies und kamen danach auf die Strecke wieder zurück. Dabei wäre der BMW-Pilot beinahe von Erwin Lukas getroffen worden. In der Schlußphase hatte Andreas Kast den Anschluß an den Russen bekommen. Hier ging es um den letzten Platz auf dem Podest.

Der Führende war dem Feld mit 5,7 Sekunden auf und davon geeilt. In der letzten Runde konnte sich Andreas Kast neben Michail Stepanov setzen. Zusammen fuhren sie auf die Schikane zu, um eine Kollision zu vermeiden, zog der Audi-Pilot zurück und wartete auf die nächste Chance. Im zweiten Lauf wurde Johannes Leidinger mit einem Vorsprung von 7,4 Sekunden als Sieger abgewunken vor Jens Weimann. In der Haarnadelkurve kam es jetzt noch zu einem Zwischenfall in dem Andreas Kast und Michail Stepanov verwickelt waren. Andreas Kast war auf die Wiese gekommen und schoß danach Michail Stepanov ab. Dieser blieb zunächst auf der Strecke stehen. Andreas Kast konnte die Fahrt fortsetzen und wurde als Dritter abgewunken.

Die Rennleitung gab nach dem Rennen folgendes bekannt und zwar wäre der zweite Lauf nur unter Vorbehalt, da der Vorfall Andreas Kast mit Michail Stepanov noch genauer untersucht werden müsste. Um 18.52 Uhr kam dann die endgültige Entscheidung und zwar hatte Andreas Kast ein 30 Sekundenstrafe erhalten wegen push another car. Damit wurde Michail Stepanov auf Rang drei gewertet.

In der Meisterschaft führt weiterhin Johannes Leidinger mit 54 Punkten vor Jens Weimann mit 34 und Michail Stepanov mit 32 Punkten.

Aktuelle Fotos vom Rennen findet ihr - schön nach Fahrern sortiert - unter www.motorracepics.de !!!


CS