Hockenheim
29.04. - 01.05.2011

Zandvoort / NL
13.05. - 15.05.2011

Red Bull-Ring / A
03.06. - 05.06.2011

EuroSpeedway
03.06. - 05.06.2011

Nürburgring - Nordschleife
24.06. - 26.06.2011

Norisring
01.07. - 03.07.2011

Nürburgring
05.08. - 07.08.2011

Oschersleben
16.09. - 18.09.2011

Hockenheim
21.10. - 23.10.2011


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Nicki Thiim gewinnt den vierten Lauf
Nick Tandy führt weiterhin die Meisterschaft an

Auf dem EuroSpeedway Lausitz geht es für den Porsche Carrera Cup Deutschland in die vierte Runde. Bis jetzt gab es bei den drei Rennen drei verschiedene Sieger. Für den vierten Lauf auf dem 3,478 Kilometer langen Lausitzring hat sich ein Fahrer besonders viel vorgenommen: Nicolas Armindo aus Frankreich. Der amtierende Meister und Vorjahressieger vom Team Hermes Attempto Racing war bislang vom Pech verfolgt. Jetzt will er mit einer Top-Platzierung die Trendwende schaffen. Der Brite Nick Tandy, im Vorjahr sein härtester Titelrivale, hat unterdessen die Tabellenführung erobert. Und die will er in der Lausitz mit seinem zweiten Saisonsieg weiter ausbauen, aber auch der zweite der Meisterschaft, Jeroen Bleekemolen, will sein Punktekonto ausbauen.

Nick Tandy (Konrad-Motorsport): "In diesem Jahr gibt es viel mehr siegfähige Fahrer als im letzten. Ich habe 2010 lernen müssen, dass man auch mit fünf Siegen nicht automatisch Meister wird. Das war bitter. Daher denke ich in dieser Saison strategischer. Mein Traum ist der Titel."

Jeroen Bleekemolen (Deutsche Post by tolimit): "Die Strecke ist anspruchsvoll, auch wenn sie vom Layout her nicht so wirkt. Im kurvenreichen Infield braucht man eine saubere Linie."

Sean Edwards (Deutsche Post by tolimit): "Mir gefällt die Mischung aus engem Teil und Oval. Dort sind Mut und Präzision gefragt, denn die Ideallinie ist ganz nahe an der Mauer."

Die direkten Verfolger des britisch-niederländischen Führungsquartetts wollen in der Lausitz dafür sorgen, dass bei der Siegerehrung endlich einmal die deutsche oder österreichische Hymne gespielt wird. Da ist zum einen Uwe Alzen, mit 43 Jahren der dienstälteste und mit drei Porsche-Markenpokal-Titeln der erfolgreichste Pilot im Starterfeld. Der Betzdorfer fährt 2011 im eigenen Team PZ Aschaffenburg Uwe Alzen Automotive und hat sich auf dem fünften Tabellenrang etabliert. Auch der hinter dem Routinier liegende Martin Ragginger würde gerne einen Sprung nach vorne machen. Der Österreicher vom Team Schnabl Engineering, der erst beim zweiten Rennen in die Saison eingestiegen ist, hat beste Erinnerungen an den Lausitzring: Im Vorjahr wurde er dort Dritter.

Bei sonnigem Wetter begaben sich die 21 Piloten am Freitagvormittag zum ersten Mal hinaus auf die Strecke um das erste freie Training hinter sich zu bringen. Die Positionen wechselten in dieser halben Stunde immer wieder. Am Ende hatte sich dann Jan Seyffarth (SMS Seyffarth Motorsport) mit 18 Runden und einer Zeit von 1:25,793 Minuten gegenüber seiner Konkurrenz durchgesetzt. Hinter ihm lagen der Däne Nicki Thiim (Hermes Attempto Racing) und Uwe Alzen (PZ Aschaffenburg Uwe Alzen Automotive). Der amtierende und jetzige Tabellenführer Nick Tandy (Konrad Motorsport) lag auf Rang fünf. Der Sieger vom Red Bull-Ring Jaap van Laagen (Land Motorsport) musste sich zunächst einmal mit Rang 17 zufrieden geben. Nicolas Armindo (Hermes Attempto Racing) und Sean Edwards (Team Deutsche Post by Tolimit) nahmen die Plätze acht und elf ein.

Das zweite freie Training nahmen die Fahrer am Freitagnachmittag in Angriff. Gegenüber morgens wurden die Zeiten schneller. Diesmal war Uwe Alzen nach 16 Runden mit einer Zeit von 1:25,568 Minuten der schnellste Mann im Feld, trotz das er zuvor noch auf Abwegen unterwegs war, gefolgt von Rene Rast und dem Briten Sean Edwards. Jan Seyffarth und Nicki Thiim nahmen die Ränge fünf und vier ein. Nick Tandy hatte sich zeitmäßig verbessert, musste sich aber dann doch mit dem sechsten Platz zufrieden geben. Nicolas Armindo konnte seine Platzierung auch nicht behaupten und war um einen Rang zurückgefallen. Philipp Frommenwiler hatte sich gegenüber morgens verbessert und nahm nun Rang 19 ein. Hingegen hatte Damian Sawicki, der seit diesem Lauf im Team Förch Racing unterwegs ist, acht Ränge eingebüst und wurde nur auf Platz 20ig gewertet. Jeroen Bleekemolen hatte sich auf Rang sieben gefahren, damit hatte er seinen sechsten Platz aus dem ersten freien Training nicht behaupten können. Auch er hatte in dieser Session einen Ausritt zu verzeichnen.

Das Qualifying, welches in zwei Sessions ausgefahren wird, stand am Samstagnachmittag für die Piloten auf dem Programm. In den ersten zwanzig Minuten kommen nur die besten zehn von ihnen weiter. Zunächst einmal wechselten die Positionen des öfteren. Nach acht gefahrenen Minuten hatte sich Nicolas Armindo mit einer Zeit von 1:24,918 Minuten auf Rang eins geschoben, gefolgt von Sean Edwards und Martin Ragginger. Der Tabellenführer befand sich auf Rang fünf. So nach und nach kamen die Fahrer dann in die Box um neue Reifen aufzuziehen. Bei dieser Reihenfolge sollte es aber nicht bleiben, denn Nick Tandy hatte sich wenig später auf Rang zwei geschoben. Rene Rast und Uwe Alzen lagen auf den Rängen fünf und sieben. Damian Sawicki und Florian Scholze, die Teamkollegen von Rene Rast waren in den Top 10 nicht drin. Sie befanden sich auf Platz 15 und 16. Robert Lukas, ein weiterer Förch-Pilot nahm Rang zehn ein.

Bei Stefan Wendt lief es auch nicht optimal, denn als er in die Box fuhr, lag er nur auf Rang dreizehn und wäre damit im zweiten Durchgang nicht mit von der Partie. Jan Seyffahrt, der einen Platz vor Stefan Wendt lag, versuchte mit der Brechstange nach vorne zu kommen. Die Uhr lief aber runter und er hatte nur noch eineinhalb Minuten Zeit um sich weiter zu qualifzieren. In der letzten Runde hatte sich Norbert Siedler vom vorletzten Rang auf Platz dreizehn geschoben. In der allerletzten Sekunde zog Jan Seyffarth auf Rang zehn liegend in die nächste Session ein. Am Ende hatte dann niemand die Zeit von Nicolas Armindo knacken können, gefolgt von Nick Tandy und Sean Edwards. Von Startplatz elf bis 21 werden Robert Lukas, Clemens Schmid, Norbert Siedler, Stefan Wendt, Florian Scholze, David Jahn, Damian Sawicki, Jaap van Laagen, Philipp Frommenwiler, Johann Ledermair und Kris Heidorn starten.

Nach einer kurzen Pause ging es für die besten zehn auf Zeitenjagd. Für die Pole-Position hatten die Fahrer nun nur zehn Minuten Zeit. Nach drei gefahrenen Runden lag Rene Rast mit einer Zeit von 1:25,055 Minuten, gefolgt von Sean Edwards und Robert Renauer. Uwe Alzen, Nick Tandy und Jan Seyffarth lagen auf den Rängen sieben, acht und neun. Bei noch drei Minuten zu fahrender Zeit hatte sich Nicki Thiim auf Rang eins geschoben. Zur gleichen Zeit war Uwe Alzen mit einem Reifenschaden hinten rechts unterwegs. Am Ende war dann niemand schneller als der Däne und er hatte sich mit einer Zeit von 1:24,727 Minuten die Pole-Position, gefolgt von Rene Rast und Robert Renauer. Nick Tandy wird von Startplatz vier aus ins Rennen gehen. Uwe Alzen steht in der fünften Startreihe. Neben ihm wird Jan Seyffarth ins Rennen starten.

Nicki Thiim (Hermes Attempto Racing): "Ich hab echt geheult, denn ich war schon ganz verzweifelt, weil es bisher nicht geklappt hat. Am meisten freut es mich für unser Team. Der Durchbruch war, dass ich heute hoch konzentriert alle Sektoren auf den Punkt gebracht habe. Das Feld liegt so unglaublich eng beieinander, dass man nur dann eine Chance hat, wenn alles hundertprozentig passt."

Rene Rast(Förch Racing): "Ich bin mit Platz zwei sehr zufrieden. Veilleicht ist dieser Startplatz sogar besser als die Pole-Position. Ich bin hier mal vor drei Jahren als Erster losgefahren und wurde vom Zweiten vor der ersten Kurve ausbeschleunigt."

Robert Renauer (Herberth Motorsport): "Ganz ehrlich? Dass ich so weit vorne stehe, hatte ich nach den zwei Rennen Pause nicht erwartet. In Hockenheim hatte ich Pech von Startplatz eins. Ein Podiumsplatz wäre daher super, aber ich weiß, dass ich jede Menge Fahrer im Nacken habe, die auch aufs Podest wollen. Das wird spannend."

Bei trockenem Wetter, aber dunkel aufziehenden Wolken nahmen die Piloten ihren vierten Lauf in dieser Saison am Sonntagvormittag unter die Räder. Nach der Einführungsrunde klappte der Start ohne Probleme und der Pole-Setter konnte seine Position bis zur ersten Kurve behaupten, doch er wurde dort von Nick Tandy, der von Rang vier kam auf der Außenbahn, nachdem dieser zunächst über den Ludwig-Teller geräubert war niedergerungen und hatte jetzt die Führung übernommen. Wenig später flog Nicolas Armindo hinaus ins Kiesbett, nachdem er zuvor von Jereon Bleekemolen und Uwe Alzen in die Zange genommen worden war, fuhr durch dieses hindurch auf die Wiese. Nach der ersten Runde führte Nick Tandy vor Nicki Thiim und Rene Rast. Unterdessen waren Uwe Alzen, Clemens Schmid und Jaap van Lagen in die Box zurück gekommen. Nicolas Armindo musste nach seinem Ausritt auch wieder zur Box kommen. Unterdessen waren Ende Start und Ziel Rene Rast und Robert Renauer in einen harten Zweikampf verstrickt, mit der Folge, dass Rene Rast auf die Wiese kam und sich danach wieder auf die Strecke zurück drehte. Das Auto war danach nicht mehr fahrtüchtig und damit war das Rennen führ ihn beendet.

Der Franzose Nicolas Armindo konnte nach einiger Zeit die Box wieder verlassen und zeigte Uwe Alzen die Faust, dieser hatte sein Rennen nämlich schon am Ende der Boxengasse beendet. Nach drei Runden kam Robert Renauer mit einem Reifenschaden vorne rechts zur Mannschaft zurück. Von alledem bekamen die ersten drei Nick Tandy, Nicki Thiim und Sean Edwards nichts mit, denn sie hatten sich mit 2,7 Sekunden vom übrigen Feld abgesetzt. Beim nächsten Umlauf musste dann auch Nicolas -Armindo die Box wiederum aufsuchen und gab das Rennen dort auf. Fünf Plätze gut gemacht hatte Philipp Frommenwiler. Er war von 19 gestartet und lag nach fünf Runden auf Rang vierzehn und versuchte sich Damian Sawicki zurecht zulegen. Jeroen Bleekemolen auf Platz vier fahrend hatte alle Hände voll zu tun, sich Martin Ragginger, Norbert Siedler und Jan Seyffarth vom Hals zu halten. Nick Tandy der Führende war in diesem Trio der langsamste. Die Attacken von Nicki Thiim wurden Runde um Runde härter. Auf Rang drei sah sich der Brite Sean Edwards dies in aller Ruhe an und wartete nur auf seine Chance, gleich an beiden vorbeizugehen.

Im Verlauf der zehnten Runde ging es zwischen Norbert Siedler und Jan Seyffarth mächtig zur Sache. Auf der Start und Zielgeraden fuhren sie nebeneinander. Am Ende musste Jan Seyffarth zunächst einmal zurückstecken. An der Spitze hatte es einen Führungswechsel gegeben und zwar konnte Nicki Thiim an Nick Tandy vorbeiziehen, nachdem dieser zuweit nach außen kam. Sean Edwards ging ebenfalls noch an seinem Landsmann vorbei. Da sich diese beiden Briten jetzt immer wieder behackten, konnte der Däne sich mit einigen Wagenlängen absetzen. Jeroen Bleekemolen und Martin Ragginger hatten zwischenzeitlich den Anschluß an das britische Duo gefunden. Nach elf gefahrenen Runden konnte Nick Tandy das Tempo von Sean Edwards nicht mehr mitgehen und fiel ein wenig zurück. Mit 1,5 Sekunden hatte sich Nicki Thiim vom Feld absetzen können. Auf Rang sechs liegend hatte Norbert Siedler einen Dreher fabriziert, mit der Folge das Robert Lukas nicht mehr rechtzeitg ausweichen konnte und sich seinen Heckflügel abfuhr. Damit war für ihn das Rennen früher beendet als geplant. Er kam in die Box, denn ein Weiterfahren war zu dieser Zeit unmöglich. Er hatte sich nämlich schon auf dem Weg zur Box gedreht. Norbert Siedler kam auch mit einem ledierten Fahrzeug in die Box.

Kris Heidorn hatte sich nach 15 Runden tief ins Kiesbett eingegraben. Zu dieser Zeit waren nur noch dreizehn Fahrzeuge mit von der Partie. Der Führende hatte jetzt nichts mehr zu lachen, denn Sean Edwrds war an ihm dran und der Druck wurde Runde um Runde stärker. Von den Ausfällen hatten Damian Sawicki und Philipp Frommenwiler profitiert. Sie waren bis auf Rang neun und elf vorgefahren. Stefan Wendt auf Rang acht hatte nach vorne und hinten genug Luft. Unterdessen musste Damian Sawicki um seine neunte Position hart kämpfen, denn direkt in Schlagdistanz lagen Florian Scholze und Philipp Frommenwilder. Bei noch neun Minuten zu fahrender Zeit hatte sich der Pole auf Platz neun Luft verschaffen können. Auf der Start und Zielgeraden hatte Florian Scholze seine Frontlippe verloren. Damit hatte dieser keinen Abtrieb mehr und nun wurde es sehr schwierig das Auto auf der Strecke zu halten. Einige der Piloten fuhren über diese Lippe drüber und diese schleuderte von rechts und links. Nick Tandy hatte sich in der Schlußhase seiner Verfolger immer noch nicht entledigt.

Jan Seyffarth auf Rang acht liegend hatte auch mit Problemen zu kämpfen und beendete vier Runden vor Schluß das Rennen in der Box. Johann Ledermair auf Platz zwölf fahrend hatte seinen Bremspunkt Ende Start und Ziel verpasst, mit der Folge das er den Notausgang durchs Oval nehmen musste. Danach steuerte auch er die Bosx früher als geplant an und zwar mit einem Reifenschaden vorne links. In der letzten Runde versuchte Sean Edwards sich neben Nicki Thiim zu setzen, doch der Däne knallte ihm die Türe vor der Nase zu. Sieger nach 24 Runden wurde Nicki Thiim, gefolgt von Sean Edwards und Nick Tandy. Philipp Frommenwilder hatte es in der Endphase geschafft noch Plätze gut zu machen. Er beendete das Rennen auf Rang neun. Hinter ihm wurde Damian Sawicki auf Platz zehn abgewunken.

In der Meisterschaft führt weiterhin Nick Tandy mit 70 Punkten vor Jeroen Bleekemolen mit 62 und Sean Edwards ebbenfalls mti 62 Punkten.

Nicki Thiim (Hermes Attempto Racing): "Das Rennen war aufregend. Nachem uns Tandy in der ersten Kuve überrumpelt hat, dachte ich, das wird wieder nichts. Aber ich habe gemerkt, dass er Probleme bekam, mich ans Heck geheftet und auf einen Fehler gewartet. Und dann war ich selbst mächtig unter Druck von Edwards. Was bin ich froh, dass es mit dem ersten Sieg im Carrera Cup geklappt hat!"

Sean Edwards (Team Deutsche Post by tolimit): "Tolles Rennen! Auch wenn es mich natürlich ärgert, dass ich meinen ersten Carrera-Cup-Sieg so knapp verpasst habe. Mein Auto war perfekt abgestimmt, aber es war nicht möglich, gefahrlos an Nicki vorbeizukommen."

Nick Tandy (Konrad Motorsport): "Das war eines der schwierigsten Rennen meines Lebens. Nach einer leichten Berührung in der ersten Kurve mit Nicki Thiim war mein Auto nicht mehr in Ordnung. Es machte seltsame Geräusche und war sehr schwer zu kontrollieren. Von daher bin ich mehr als glücklich über Platz drei und die Tabellenführung."


YS