Homestead / Miami - Heiße Sonne und kaltes Bier

Homestead: eine bildschöne Anlage mit großem See in der Mitte (Foto: Homestead)

Erst gegen Ende des Jahres 1996 ist der „Miami Dade Homestead Motorsports Complex“ fertiggestellt worden. Das Areal liegt am Rande der Everglades nur wenige Kilometer südlich von Miami in Florida, dem „Sunshine state“ der USA. Als Eineinhalb-Meilen-Oval bietet es vor allem der amerikanischen CART-Serie und den NASCAR-Tourenwagen eine hervorragende Rennstrecke. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, am Ende der Start-Ziel-Geraden auf einen anderen Kurs in das sogenannte „Infield“ abzubiegen, so daß hier auch Rennserien starten können, deren Fahrzeuge (oder Fahrer!) nicht für Ovalrennen geeignet sind.

Ovalkurs oder Infield: Jeder Serienausrichter kann den Streckenverlauf selbst wählen

Aus deutscher Sicht ist Homestead interessant geworden, seit im Oktober 1998 die FIA-GT-Meisterschaft erstmals ein Rennen auf dem 3,55 km langen Kurs durch das Infield austrug. Mit ihrem Sieg legten Klaus Ludwig und Ricardo Zonta (AMG Mercedes CLK-LM) dabei den Grundstein für ihren WM-Titel, den sie dann eine Woche später in Laguna Seca/Kalifornien erreichten. Die Teams und Fahrer, aber auch Helfer, TV-Crews und Journalisten fanden in Homestead nahezu ideale Arbeitsbedingungen vor. Aber neben der perfekten Infrastruktur läßt auch die Fülle an Möglichkeiten und Sehenswürdigkeiten abseits der Rennstrecke hoffen, daß Süd-Florida auch in Zukunft öfter im Kalender internationaler Rennserien (und dann möglichst mit deutscher Beteiligung) auftauchen wird.

Neben den Indycars und der NASCAR bietet Homestead auch den GT-Sportwagen die Bühne für ein perfektes Rennwochenende (Fotos: Paff, Daytona, MRT)

Wer Homestead besuchen möchte, wird logischerweise am günstigsten direkt nach Miami fliegen. Nicht all zu weit entfernt und daher eventuell eine Alternative ist aber auch Ft. Lauderdale. Von jedem der International Airports aus orientiert man sich in Richtung Süden und fährt entweder den Florida Turnpike (gebührenpflichtig!) bis zum Ausbau-Ende oder auf der Bundesstraße eins (Insider sagen „US One South“) in Richtung Key Largo, Marathon bzw. Key West. So weit ist es aber nicht, denn schon kurz, nachdem man das Stadtgebiet von Miami verlassen hat, erreicht man Homestead und Florida City, die beide ganz dicht nebeneinander liegen. Die Gegend war im Spätsommer 1992 das Hauptangriffsziel von Hurricane Andrew und wurde fastvollständig verwüstet. Davon merkt man jetzt aber nichts mehr, denn entlang der Haupt- und Nebenstraßen reihen sich mehr denn je Fast-Food-Restaurants, Tankstellen und Motels im Überfluß aneinander. Nur beispielhaft sei an dieser Stelle das Ramada Limited Motel genannt, eine weitläufige Anlage mit mehreren, zweigeschossigen Wohngebäuden und einem großenPool, die direkt gegenüber der Abzweigung zur Rennstrecke liegt und zu zivilen Preisen (die allerdings je nach Bedeutung der Rennveranstaltung variieren!) ein sauberes und sehr gepflegtes Ambiente bietet.

Zum Schluß noch ein interessanter Tip: Gleich an der Abzweigung zur Rennstrecke (Palm Drive), also gegenüber vom oben erwähnten Motel, liegt das ‘Mutineers’, ein Grill-Restaurant, in dem sich abends fast alles trifft, was irgendwie mit dem Motorsport zu tun hat. Für das feine Dinner gibt es ein Restaurant mit einer excellenten Küche, aber noch viel besser ist die große, rustikal eingerichtete Bar. Hier werden abends bei eiskalten Drinks oft heiße Benzingespräche geführt und nicht selten sieht man auch die international bekannten Topstars mit einfachen Mechanikern und Helfern ins Gespräch vertieft.

Wer jetzt neugierig geworden ist und von zu Hause aus einmal einen Blick auf den Miami Dade Homestead Motorsports Complex werfen möchte, der kann das am besten gleich einmal online tun, und zwar über:

Hier kann man die Rennstrecke aus verschiedenen Blickwinkeln sehen, sich über Termine informieren und für die großen Veranstaltungen gleich Tickets bestellen.